Monatsarchiv für Mai 2021

Mai 14 2021

San Vito lo Capo, Freitag der

Wieder Unterwegs

Wir haben es geschafft und uns von unserem Winterquartier gelöst. Wieder ein Aufbruch mit Spannung, Vorfreude und etwas Wehmut. Wenn Trapani auch nicht zu den schönsten Orten gehört, haben wir uns doch etwas eingewöhnt. Wir kennen die Örtlichkeiten, wo bekommen wir was. Autofahren wird zur „italienischen“ Normalität.

Sieben Wochen lag Hanapha zur Überholung an Land und wir hatten uns eine kleine, kalte und dunkle Wohnung gemietet. Die Arbeit war nötig.

 

Alles etwas alt, aber mit Bett und Waschmaschine. Nur darf die nicht gleichzeitig mit dem Backofen laufen.

Vor einer Woche haben wir eine kleine Probefahrt gemacht. Es läuft alles gut. Dann warten wir. Auf günstiges Wetter. Und das wir wieder dürfen.

Heute Morgen um 8:00 Uhr konnten wir los. Bevor der West wieder auffrischt, haben wir ein ca. acht Stunden Fenster mit leichten Südwinden. Der Wind kommt dann letztlich doch aus SSW, also genau von hinten. Dazu erfreut uns die alte Dünung aus West. Unsere Probefahrt war sehr schön – heute ist es wieder ein Graus. Die Segel schlagen und wir müssen uns fünf Stunden lang festhalten.

Die Belohnung wartet auf uns als wir um 12:30 das Leuchtfeuer von San Vito lo Capo runden. Der Meeresboden steigt von 300 auf 10 Meter an. Gut einen Knoten Gegenstrom. Entsprechen schäumt es am Cap. Und dann laufen wir in die ruhige Bucht ein. 1000 Blautöne! Die Berge im Hintergrund und der Ort, der sich das Tal hinaufzieht.

 

 

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Mai 16 2021

San Vito lo Capo, Sonntag der

Ein kleiner Urlaubstag

Am späten Vormittag ist der Strand schon gut besucht. An der Straße vor dem Hafen parken in einer langen Reihe die Motorräder. Ihre Reiter liegen wohl schon in der Sonne. Sonntag! Vielleicht Besuch aus dem Inselinneren, man fährt ans Meer. Von Enna aus sieht man das Meer nicht. Enna, die Universitätsstadt auf einem Berggipfel haben wir am 1.11 letzten Jahres auf unserem Weg nach Catania besucht.

Nach unserem Frühstück wollen wir auch einen kleinen Ausflug machen und haben uns den Höhenzug auf der westlichen Seite von San Vito ausgesucht. Für den Weg auf den Ostgipfel brauchen wir noch etwas Übung. Am Ortsausgang, beim Friedhof steht ein großer Hain mit Pinien oder ähnlichem. Ein intensiver Duft liegt in der Luft. Dann geht es in einer leichten Serpentinenstraße hinauf. Einige kleine Villen stehen auf dem Plateau und wir haben eine sehr schöne Aussicht über San Vito. Der Weg zieht sich den ganzen Ort entlang und führt dann durch den Ort wieder zurück.

Belohnt haben wir uns mit einer kühlen Melone zum Mittag. Und den Rest des Tages geniessen wir im Cockpit unter unserem Sonnensegel.

Spaziergänge in Trapani haben uns nicht gereizt und so sind wir heute soviel gelaufen wie schon lange nicht mehr. Auch wenn die Füße etwas weh tun. Es war ein schöner, kleiner Urlaubstag.

 

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Mai 21 2021

San Vito lo Capo, Freitag der

Zur See und im Sattel

Wir überlegen uns Fahrräder anzuschaffen. Wir haben aber nicht viel Platz und in unseren Erinnerungen mögen wir Fahrrad fahren gar nicht so sehr. Aber es würde uns mehr Freiraum für Erkundungen verschaffen, wir könnten einfacher Einkaufen und es soll recht gesund sein. Um das mal auszuprobieren haben wir uns für zwei Tage ein Fahrrad gemietet. (Jeder Eines). Wir packen unseren Rucksack mit Getränken und steigen in die Sattel.

Wir radeln durch den Ort und dann an der Küste entlang. Weit kommen wir nicht, dann steht der Berg vor uns. Auf dem Weg besichtigen wir einen alten Turm und die Überreste der Tonnara del Secco, einer alte Thunfischfabrik. Wir waren immerhin ein paar Stunden unterwegs. Aber jetzt wissen wir auch wieder wo der Haken an der Sache mit dem Fahrrad war. Der Sattel ist ganz schön hart.

 

 

Titel frei nach Irving Stone’s Jack London Biographie

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Mai 23 2021

San Vito lo Capo, Sonntag der

Cave family – unser neues Zuhause

Die Fahrräder sind wieder weg. Barbara sagt: „zu Fuß gehen ist auch schön.“. Ich nicke stumm.

Wir wollen uns heute die Grotten von San Vito ansehen. Quasi eine Wohnungsbesichtigung. Dieses Mal geht es auf die andere Seite an die Westküste. Erst einmal Richtung „Lighthouse“ und dann vorher über eine kleine Anhöhe rüber. Auf der anderen Seite befindet sich eine Art Ferienhaussiedlung. Teils tolle Bungalows. Aber alles ohne Wasseranschluss. Das Wasser kommt per LKW in die Zisternen. Zwischen Wasser und Siedlung führt ein Feldweg. Erst noch halbwegs befahrbar, zum Schluss geht es über Felsgestein. Nach der Siedlung wird die Felswand immer höher. Ein Paradies für Climber.

Unsere neue Wohnung gefällt uns recht gut. Etwas feucht, dafür aber schattig. Besuch ist auch schon da. Aber der kam wohl von oben abgeseilt. Wir hatten jedenfalls ordentliche Mühe den Zugang zu meistern. Dieses doch schwer wiegende Kriterium hat uns zur Absage veranlasst. Hier möchte ich keine Kiste Bier hochschleppen müssen.

Zurück auf unserer Hanapha ist erst einmal ein kaltes Fußbad nötig.

 

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Mai 24 2021

San Vito lo Capo, Montag der

My boat is my castle

Wir bleiben auf unserem Boot. Vor einiger Zeit haben wir eine für das Mittelmeer wichtige Neuanschaffung gemacht. Wir haben jetzt ein Burgtor und eine Zugbrücke. Nur mit dem Burggraben müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. Der ist ja zu beiden Seiten offen. Und da verschwinden uns die Krokodile immer.

 

 

Ich bin der Burgherr. Jeden Abend schließe ich das Tor und ziehe die Zugbrücke hoch. Krokodile haben wir zur Zeit keine mehr. Und Barbara wartet in der Kemenate auf mich.

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Mai 28 2021

Palermo, Freitag der

Nachts in den Gassen von Palermo

Wenn wir überall wo es uns gut gefällt auch nur 10 Tage bleiben, hätten wir schon in unserer Jugend losfahren müssen und unser Zeit auf diesem noch immer schönen Planeten  hätte auch dann nicht gereicht. Aber immerhin werden wir langsamer und nehmen uns mehr Zeit.

Wir waren im letzten Herbst von Italien maßlos enttäuscht. Calasetta war noch nett. Danach bis Trapani nur noch Grau, Schmutz, schlechte sanitäre Anlagen, Müll auf den Straßen. Und nun? Nach unserem ersten Aufenthalt in San Vito jetzt Palermo. Eine grandiose Stadt. Zwar auch viele verfallene alte Gebäude aber ein unglaubliches Flair.

Bei unserem ersten Spaziergang an der Promenade, dem spontanem Besuch im botanischem Garten, landen wir mitten in der politischen Szene. Ich denke sofort an Hamburg. Wir sind auf der Piazza Magione mitten im Viertel Kalsa. Bis vor einigen Jahren wohl noch unter der Kontrolle der Cosa Nostra.

Es ist eigentlich noch früh am Abend. Polizeiaufgebot, Reinigungsdienste, Spruchbänder wehen aus den Fenstern der umliegenden Quartiere. Wir setzen uns in eine Bar, Lounge, Bistrorestaurant, bestellen uns ein Glas Wein und beobachten die Szene. Dreimal zieht es uns in der Zeit hier her. Gegen Abend füllt sich der Platz mit Gruppen von jungen Leuten. Studenten vielleicht. Alles in einer ruhigen Atmosphäre. Wir übersetzen die Spruchbänder. Was haben wir die vergangen Jahre bloß ohne Google gemacht. Es geht um unkontrolliertes Nachtleben und Müll. Einwohner begehren auf und fordern ein Eingreifen der Politik.

im botanischem Garten

 

die Piazza Magione
Nachts in den Gassen von Palermo

 


				      					  
      			

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