Tagesarchiv für den 6. April 2020

Apr 06 2020

Portimão, Montag der

Einstieg in die Rente

unser erstes langes Wochenende liegt fast hinter uns. Seit dem 1. April habe ich die Arbeitszeit auf drei Tage reduziert. Drei Tage arbeiten, vier Tage frei muss einfach wunderbar sein. Aber das hatten wir uns ganz anders vorgestellt. Es ist auch das erste Wochenende, an dem wir Portimao eigentlich verlassen wollten. Im Januar und Februar haben wir Pläne gemacht und von schönen Ankerbuchten auf den Balearen, an der südfranzösischen Küste und Korsika geträumt. Alle nötigen Seekarten und Hafenhandbücher liegen jetzt im Schapp und stauben ein. Wie es dieses Jahr nun wirklich wird, wissen wir nicht. Wir sitzen fest. Dabei kann uns eigentlich niemand hindern die Leinen los zu werfen und hinauszusegeln. Nur wohin? Alle Häfen, nicht nur in Europa, sind geschlossen. Bei Ankunft entweder für ungewisse Zeit in Quarantäne oder gleich mit „Gewalt“ zur Umkehr gezwungen.
Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass es uns hier noch wirklich sehr gut geht. Der Strand ist zwar geschlossen, aber wir können uns bewegen. Die Lebensmittel sind bisher bis auf minimale Einschränkungen vorhanden. Vor allem ist es still.

Es ist grau heute morgen. Wie die letzten Tage auch. Scheinbar hält sich auch das Wetter an die Regeln niemanden zu animieren hinauszugehen. „Bleibt zu Hause – Rettet Leben“, steht in Englisch und Portugiesisch an allen Absperrungen. Ich bin auf dem morgendlichen Weg zu den Duschen. Drüben in Ferragudo kräht ein Hahn, einige Möwen kreischen und die allgegenwärtige Brandung des Atlantik rauscht; Nie endend, immer präsent. Noch vor ein paar Wochen war hier um dieses Zeit schon „menschliches Leben“. Jogger, Walker, Angler auf der Mole. Und jetzt. Ab und zu mal ein Hund mit Anhang – ansonsten alles wie ausgestorben.

fast eine Endzeitstimmung.

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