Monatsarchiv für August 2019

Aug 01 2019

Donnerstag der

Roscoff

wir sind in der Bretagne angekommen. Für die Landschaft haben wir mal wieder kaum ein Auge, weil sie uns zufallen. Außerdem ist es zu unserer Entschuldigung immer wieder sehr diesig.

Gestern am frühen Abend haben wir Guernsey verlassen und wollten noch eine Nacht in Ruhe vor Anker verbringen, bevor wir die ca. 60 Meilen auf die nordfranzösische Atlantikküste in Angriff nehmen. Leider war trotz des mäßigem, ablandigem Westwind ein derartiger Schwell in der Ankerbucht, dass an Ruhe nicht zu denken ist. Nach 93 Minuten sind wir derart genervt, dass wir eine Nachtfahrt in Kauf nehmen, Anker aufgehen und in die sehr, sehr dunkle Nacht segeln. Es ist Neumond. Die ersten Perseiden sind da und der Sternenhimmel samt Milchstraße waren selten so gut zu sehen. Ohne Müdigkeit, mit einem Glas Wein im Restaurant wäre das der perfekte Nachthimmel um das Herz seiner Liebsten zu rühren. Das hilft aber nicht, wenn man im „Dustern“ nach der Genua Reffleine sucht.

Was mich wach hält, sind das Leuchtfeuer des „Plateau des Roches-Douvres“ und ein Schleppverband, dem ich ausweichen muss.

Ankunft Roscoff gegen 15:00: So langsam sollte ich mal Fahrt aus dem Schiff nehmen. Die Strömung im Hafen sollte beachtet werden. Ok – kenne ich von Cuxhaven – quer zur Einfahrt. Hier ist es anders. Ich fahre noch 3Kn. Wir bewegen uns mit fast 7Kn durch das Hafenbecken. Aber alles geht gut. Wir sind fest, schlafen den Rest des Nachmittag und gehen dann in den Marina Imbiss, der fast ausgebucht ist.

 

himmlische Ruhe, satt und Tiefschlaf – tut das gut.

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Aug 02 2019

Freitag der

Hafentag in Roscoff

An jedem Ort, ganz sicher aber in der Bretagne könnte man allein ein ganzes Jahr verbringen. Aber wer weiß schon wie es hier aussieht, wenn die Herbststürme den Atlantik hier rein peitschen. Was treibt uns nur immer weiter. Gut, wie wollen in den Süden – dieses Jahr wenigstens den Winter südlich von Lissabon verbringen. Und das bindet uns an einen Terminkalender wie im echten Leben.

Wenigstens etwas wollen wir uns ansehen und bleiben hier einen Tag. Zum Einkaufen, bummeln und etwas entspannen. Wir besorgen uns Leckereien wie Garnelen, Käse, Obst und Muscheln und genießen.

 

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Aug 03 2019

L' Aber Wrac'h, Samstag der

die Aber’s,

für uns nur ein kurzer Zwischenstop, sind fjordartige Einschnitte, die aber „Aber“ heißen. Im Gegensatz zu den Fjorden sind es ertrunken Flusstäler. In baldiger Zukunft können wir uns dann vielleicht auch an der Nordseeküste auf Aber’s einstellen. Noch ein oder zwei mehr geschmolzene Eisberge helfen da sicher. Die Küste ist unwirklich. Vorgelagerte Felsenlandschaften, die sich erst bei Niedrigwasser richtig zur Geltung bringen.

In L‘ Aber Wrac’h treffen wir auf Susanne mit ihrer „Zora“ und verbringen gemeinsam einen schönen Abend. Ihr Blog „SY Sieben“ lohnt sich zu lesen und ihre Fotos sind klasse.

 

 

 

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Aug 04 2019

Brest, Sonntag der

Brest

wir sind in Brest angekommen. Der erste Teil unserer Reise endet hier. Wir haben den englischen Kanal verlassen und bereiten uns auf die Biskaya vor. Am Freitag erwarten wir ein Sturmtief. Das sollten wir auf jeden Fall mal abwarten.

Wie wichtig eine gute Berechnung hier in diesen Gewässern ist, hat uns der vergangen Sonntag wieder gezeigt. Die letzten Meilen, bevor wir in die Bucht von Brest einlaufen können führt uns durch den Chanel du four vorbei am Leuchtfeuer St. Mathieu. Wir sind knapp eine Stunde zu spät dran und die Gegenströmung hat eingesetzt. Mit gut 5 Knoten Strom gegenan machen wir gerade noch knapp einen Knoten Fahrt über Grund. Dementsprechend brauch wir für die letzten 2 Meilen um die Landspitze herum gute 2 Stunden.

Die Landschaft ist berauschend und lässt sich mal wieder kaum in Bildern festhalten.

 

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Aug 09 2019

Brest, Freitag der

Warten in Brest

was gibt es zu Brest zu sagen – hm. Wir liegen in der Marina du Chateau und warten auf ein gutes Wetterfenster. Kein Regen wäre mal ein Anfang. Seit Gestern bläst das Sturmtief über uns hinweg. Es orgelt in den Wanten und wir werden immer wieder auf die Seite gelegt. Beim Kochen müssen die Töpfe festgehalten werden. Fotos? – Sind wir noch nicht zu gekommen. Alle paar Stunden schauen wir uns die Wetterlage an und überlegen wann und mit welcher Route wir am sichersten nach Süden kommen. Vielleicht Sonntag?

„Sieht gar nicht gut aus“, sage ich zu Barbara als ich aus dem Mast zurück bin. Sch. . . schreien von oben bringt auch nichts. Als ich am Dienstag die ersten Arbeiten angehe und die 2. und 3. Reffleine montiere, zerlegt es wie bereits vermutet jetzt auch das Lazzyjack ( das Leinensystem, welches die Segel beim runterholen auffängt ) an Steuerbord. Macht ja nix – langsam habe ich Übung mit dem „Topclimber“. Jetzt bin ich froh über die defekte Rolle, die das Lazzyjack unter der Saling hält. Das achtere Steuerbord Unterwand ist fast einmal herum gerissen. (s. Bild). Das hätte ganz Böse enden können.

Ganz toll ist das Team der Marina. Egal mit wie vielen Fragen wir auf Frenglisch kommen. Sie helfen unermüdlich. Wo können wir einkaufen, wo bekomme ich Seekarten, wo kann ich mein Want neu machen lassen. Kann ich ein Fahrad nehmen. Die gibt es gegen Kaution umsonst.

Einkaufen ist in Brest das unangenehmste. Die Geschäfte liegen alle im Stadtkern – und der liegt ca. 100 Meter über uns. Hinauf über diverse Stufen. Zurück wegen dem Einkaufswagen den längeren Weg an der Straße.

Ach ja, und der Montag – das erzähle ich morgen. . .

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Aug 11 2019

Brest, Sonntag der

Abenteuer Krank im Urlaub

Und dann war da auch noch der Montag, nachdem wir in Brest angekommen waren. Barbara hatte im Frühjahr schon einmal Probleme mit einem tränenden Auge, konnte das aber mit Antibiotika gut behandeln. Das kam die letzten Tage wieder. Dieses Mal etwas schmerzhafter und der Sonntag nach Brest war für sie ziemlich schlimm. Es war klar, dass wir in Brest einen Arzt aufsuchen müssen und ich habe auch schon mit einem Rückflug spekuliert.

Jetzt Versuch mal auf Französisch einen Facharzt zu bekommen. Kaum jemand spricht in Frankreich Englisch, geschweige denn wir mit irgendwelchen  Fachbegriffen wie Tränenkanal. Ohne die junge Frau im Marina Office, die sehr gut Deutsch sprach, währen wir wohl verzweifelt. Sie hat uns geholfen und mit Fachärzten und der UNI Klinik telefoniert, zu der wir dann marschiert sind.

Mit dem Herausfinden, welche der langen Schlangen die Richtige für unseren Notfall ist und der sehr, sehr langen Wartezeit hat es dann insgesamt sieben Stunden gebraucht, bis wir ein Rezept für Schmerzmittel und Antibiotika in der Hand hatten. Die Rezeptgebühren hielten sich mit 28€ in Grenzen. Das fand auch die Krankenkasse und hat uns für die Behandlungskosten, die wir noch gar nicht kennen 1,12€ erstattet. Das unsere Ärzte in Deutschland ungern Kassenpatienten behandeln, kann ich wohl gut verstehen.

Vielen Dank an das tolle Team in der Marina Brest. Unsere Reise kann weiter gehen.

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