Jun 01 2019

Samstag der

Abschied

Abgelegt unter 2019 Weil jeder Tag zählt,Schiffstagebuch von: Jörg

und dann drehen wir plötzlich eine Pirouette. Die kleine Barkasse hat es uns vorgemacht. Da habe ich noch geglaubt, der Kapitän will seinen Gästen ein besonderes Schauspiel zeigen. Am Anleger vom Kraftwerk Moorburg versuchen drei Schlepper mit geballter Kraft einen Frachter an die Pier zu drücken. Dabei entsteht ein solcher Strom quer zur Elbe bis ans andere Ufer. Ohne etwas unternehmen zu können werden wir um die eigene Achse gedreht und habe Mühe aus dem Sog wieder herauszukommen. Wir rufen die Kattwykbrücke erneut und melden, dass wir nicht durchkommen und er die 16:00 Brücke nicht aufmachen braucht. Wir dürfen später mit den Schleppern zusammen raus. Für uns das „Tor zur Welt“!

Doch wir wollen noch ein paar schöne Stunden zurückblicken.

Freitag, 31. Mai 2019 – unser letzter Tag vor unserer Reise. Pünktlich 24 Stunden vor Auslaufen heißen wir den „blauen Peter“. Alle Lieferanten und Gläubiger müssen jetzt ihre Rechnungen präsentieren. Von Peter Knief erhalten wir nach 21 Jahren unsere Abschlussrechnung, die sofort aus der Bordkasse beglichen wird. Unser Segelmacher hat´s wohl vergessen oder hatte kein Fernglas.

Am Samstag morgen beginnen wir in aller Frühe das Schiff auf den Abschied und die erste Fahrt vorzubereiten. Das Deck wird geschrubbt und alle Leinen klar gemacht. Die Getränke kalt gelegt. Zum Schluss verewigen wir uns auf dem Sockel der Steglaterne neben der „Big Foot“, die uns zwei Jahre voraus ist. Um 12:30 verholen wir unsere „Hanapha“ an den großen Schwimmsteg. Dort haben mehr Leute Platz ohne gleich ins Wasser zu fallen. Um kurz nach 13:00 kommen die ersten Abschiedsgäste. Freunde, Verwandt und Bekannte trinken mit uns ein letztes Glas auf den Abschied von Hamburg. Um 15:00 läuten wir die Schiffsglocke auf das letzte Glas und „Gäste von Bord“. Wir starten die Maschine. Eine letzte Umarmung, ein letzter Gruß, und dann legen wir ab. Einen Raketenangriff von Rudi müssen wir noch abwehren. Sie hat zwar eingeschlagen, konnte aber kein Loch hinterlassen – wir schwimmen noch. Begleitet werden wir bis zur Kattwykbrücke von der „Bella Strega“ und der „Maggens Bay“.

Um 15:40 melden wir uns bei der Brücke über Funk an. Und dann . . . (s.o.)

Wir kommen mit ca. 20 Minuten Verspätung in Wedel an. Alles ist gut gegangen.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt – wir haben ihn getan.

 

 

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