Fast hätten wir unseren Auslauftermin noch einmal um 12 oder 24 Stunden verschoben. Es ist unglaublich wie einen die letzten Kleinigkeiten aufhalten können. Aber am Sonntag Morgen haben wir uns dann doch entschlossen. Wir müssen hier weg !

Um 19:15 ist es dann auch soweit. Alle Gäste sind von Bord und wir werfen die Leinen los!

Drei Monate Ostsee

Bisher nur Sonne! Aber lange Stunden unter Maschine. Gestern von Wedel bis Brunsbüttel; Heute weiter bis Stickenhörn, der erste Yachthafen nach der Schleuse. Am Montag wollten wir eigentlich noch ein wenig weiter, aber wir hatten uns für einen kurzen Stopp in Brunsbüttel entschieden. Der Platz dort war aber so gut, dass wir bleiben, die Sonne genießen und ein wenig schrauben. Mit Erfolg: Das Log und Lot sind jetzt angeschlossen und unser neuer Navi tut´s auch. Jetzt müssen die beiden noch verheiratet werden, aber dafür ist morgen auch noch Zeit.

Die Kanalfahrt ist bei schönem Wetter zwar nicht anstengend, aber sehr ermüdend. Abwechslung bringen da nur die farbigen Anstriche der entgegenkommenden Schiffe.

Tags: Kanalarbeit

Gestern Abend haben wir uns für einen langen Schlag entschieden. Vorausgesetzt der Wind hält was der DWD verspricht. Um 5:00 sind wir aus der Koje raus und starten die Maschine. Geduscht wird unterwegs an Deck (oder auch nicht)!

Die ersten Stunden ist es wie erwartet windstill. Die Ostsee sieht heute früh im Gegensatz zu den letzten zwei Tagen aus wie ein Ententeich. Unsere neuen Instrumente bewähren sich gut und führen uns schnurstracks Richtung Gedser Ansteuerung. Ist das Wetter dann immer noch gut, wollen wir weiter nach Klintholm. Pünklich im 11:15 runden wir Gedser Landsrev. Der Wind dreht auf SSE und nimmt etwas zu. Wir setzen Segel und mit mäßigem Amwind Kurs steuern wir Mön an.

Unsere neue Fock ist Klasse. Bei ca. 7-8 Kn Wind machen wir 4,5-5 Kn Fahrt. Hanapha läuft wie auf Schienen und wir müssen nur selten den Kurs korrigieren. Leicht seitlich geneigt sitzen wir im Cockpit bei einem Glas Wein und sehen wie im Zug die Landschaft von Falster an uns vorbeiziehen.

Nach einem weiteren langen, aber schönem Segeltag sind wir gestern Abend um kurz nach 20:00 in Ystad angekommen. In Klintholm sind wir nicht so früh weggekommen, wie wir hätten sollen. Erst um 08:05 machen wir Seeklar und kommen los. Erst einmal unter Maschine. Das Wetter ist sonnig und wir haben gute Sicht. Als wir eine halbe Stunde später Möns Klint passieren, sehen wir die Kreidefelsen das erste Mal bei klarer Sicht in der frühen Morgensonne.

Gegen frühen Mittag ließ der Wind kurze Zeit nach und es wurde von Nordwester her diesig. Einige Nebelfelder entpuppten sich als Regenschauer aber anschliessend war die Luft klar und wir hatten guten Wind aus Südost. Unsere neu Genua zieht prima; Auch gerefft liegt Hanapha gut am Wind.

Nach dem Einlaufen entscheiden wir eine Tag in Ystad zu bleiben. Der Hafen hat sich verändert; Die zeitweilige Strömung ist geblieben und hat uns auch nach neun Jahren fast den Anleger vermasselt.

Laut Wetterbericht soll der Wind zum Wochenende auf Nord drehen und stärker werden – nicht das, was wir gut gebrauchen können. Also entschliessen wir uns kurzfristig den Hafentag zu kürzen und laufen um 19:00 aus Ystad aus.

Der Wind kommt noch leicht aus West Nordwest und die Sonne scheint. Gute Sicht und trockene Luft. Unsere erste Nachtfahrt steht uns bevor. Unser Ziel ist das etwa 80 Meilen entfernte Utklippan.

Nach einem späten Abendessen legt sich Barbara gegen 23:oo schlafen. Der Wind ist mal schwächer und mal mäßig und wir nähern uns mit 2-4 Knoten unserem Ziel. Zum ersten Mal erleben wir auf See, dass die Sonne nicht untergeht. Die ersten beiden Bilder mache ich morgens um 01:oo Uhr. Im Norden zieht die Sonne unter dem Horizint durch und hinter uns scheint der Mond.

Gegen 3:30 löst Barbara mich ab und ich kann mich eine Stunde hinlegen. Dadurch verpasse ich glatt den Sonnenaufgang.

Ziemlich genau gegen Mittag erreichen wir Utklippan. Der Versuch jetzt noch zu schlafen scheitert und wir erkunden die Insel.

Utklippan liegt am Südöstlichen Zipfel von Schweden, weit der Küste vorgelagert. Die Schäre dient als Nothafen für Segler und Fischer und hat eine Herberge für Jugendliche und Vogelliebhaber.